Als besonders innovatives "Muster- und Leuchtturmprojekt für Photovoltaik" erhielt das Sonnenfeld - Bruck an der Leitha vom Klima-Bündnis Europa die begehrte Auszeichnung Climate Star. Nach zweijähriger Produktenwicklung erfolgte im Oktober 2021 der Projektstart.
Gemeinsam mit dem Energiepark Bruck und der Universität für Bodenkultur als Partner wird in der Pilotanlage in den kommenden Jahren daran geforscht welche Pflanzenkulturen und Bewirtschaftungsformen sich mit einer gleichzeitigen PV-Produktion am besten eigenen.
Auch wenn die technischen PV-Komponenten bereits langjährig erprobt sind, so gibt es bei der Kombination mit der landwirtschaftlichen Nutzung noch einige offene Fragen. Unter anderem werden auch verschiedenste technische Auslegungen von PV-Anlagen zum Einsatz kommen.
Insbesondere soll bei dieser Anlage der Einsatz von PV in der Praxis für den landwirtschaftlichen Einsatz unterschiedlicher Kulturen und Bewirtschaftungsarten erprobt und optimiert werden.
Um die Auswirkungen auf die Stromerträge und die landwirtschaftlichen Erträge untersuchen zu können, werden die beweglichen Modultischreihen mit unterschiedlichen Achsabständen installiert: 8, 11 und 14 m Achsabstände (Forschungszonen 2-4).
Damit die Auswirkungen auf die Biodiversität und die Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Erträge entsprechend untersucht werden können, werden auch zwei Referenzflächen mit betrachtet: Eine Brache (Forschungszone 7) sowie eine Fläche, die landwirtschaftlich bewirtschaftet wird, auf der aber keine Modultische errichtet werden (Forschungszone 6).
Und um die Stromerträge der beweglichen Modultische mit den Stromerträgen fix installierter Anlagen vergleichen zu können, werden am Projektareal zusätzlich eine starre Süd-Ausrichtung (Forschungszone 5) sowie starre Ost-West-Doppeltische (Forschungszone 8) und starre Süd-Ost-Ausrichtung (Forschungszone 1) errichtet.
Weiter werden Mehr- und Mindererträge von bifazialen und monofazialen Modulen bei unterschiedlichsten Blühstreifen-Zusammensetzungen und Kulturen untersucht.
Das Sonnenfeld und die beiden Referenzflächen wurden mit diversen Sensoren und Messinstrumenten ausgestattet, um den Einfluss diverser Parameter, wie Niederschläge, Wasserverfügbarkeit, Bodenfeuchtigkeit, Teilverschattungsintensität, photosynthetische Strahlung, Temperatur, Windgeschwindigkeit etc., auf die landwirtschaftliche Bewirtschaftung und die Erträge der unterschiedlichen Kulturen untersuchen zu können.
Die gesamte Forschungsfläche beträgt 5,5 ha, unterteilt in 8 Abschnitte :
1 - Süd-Ost-Ausrichtung starr Neigung 20°
2 - Sonnenfeld mit 6 m Bewirtschaftungsbreite
3 - Sonnenfeld mit 12 m Bewirtschaftungsbreite
4 - Sonnenfeld mit 9 m Bewirtschaftungsbreite
5 - Süd-Ausrichtung starr Neigung 20°
6 - Unverbaute Referenzfläche mit landwirtschaftlicher Bewirtschaftung
7 - Referenzfläche Brache
8 - Ost-West-Ausrichtung starr Neigung 16°
Daten und Fakten zur Agri-PV-Forschungsanlage :
3,03 MWp, 5560 Module (5290 Stk. Bifzial, 270 Stk. Monofazial)
218 Strings zu je 24 bis 26 Modulen
27 Combinerboxen und Wechselrichter (92 und 105 KW)
2 Trafos
2 Netzableitungen Richtung Biogasanlage
2,2 MWp Tracker (2P, Nord-Süd-Achse, 29 Antriebsmotoren)
0,8 MWp Fix (3P, Süd-Ost, Süd, Ost, West)
Das Projekt Sonnenfeld Bruck / Leitha wurde aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms "Muster- und Leuchtturmprojekte Photovoltaik" durchgeführt. Nähere Informationen unter www.klimafonds.gv.at.